Dieses Jahr startete das neue Imprint kiwi space vom Verlag Kiepenheuer & Witsch und brachte mit seinem Programm Literatur für junge Leser:innen auf den Markt. Von Sachbüchern bis hin zu romantischen und fantastischen Geschichten lässt sich hier für jede Leser:in etwas finden. Der Blick bleibt dabei immer auf den Erfahrungen junger Frauen. Durch diesen Fokus möchte sich das neu gegründete Imprint von den bereits existierenden Imprints abgrenzen. Bei einem Paneltalk auf der Frankfurter Buchmesse erzählten Ilene Houben (Lektorin) und Jacky Nellißen (Veranstaltungensreferentin von den Anfängen des Imprints und der Bedeutsamkeit der Community.

Von Alina Huppert

Ilene und Jacky arbeiten beide sowohl bei KiWi als auch kiwi space und bringen somit Berufserfahrung bei einem der erfolgreichsten Publikumsverlage Deutschlands und in ihren jeweiligen Bereichen mit. Dennoch bestätigten beide, dass diese Neugründung aufregend und herausfordernd war. Welche Bücher sollten erscheinen? Wie würde das Marketing aussehen? – Fragen über Fragen, die das ganze Team beschäftigten.

Beide betonten, dass die Auswahl der Bücher mit Unterstützung des gesamten Teams erfolgt, wodurch unterschiedliche Meinungen zusammenkommen, die das vielfältige Programm des Imprints prägen. Egal ob Sachbuch, Body Horror oder Romance – wichtig sei nur, dass die Zielgruppe berücksichtigt werde und die Bücher unterhalten. Damit soll sich das Imprint vom Hauptprogramm unterscheiden und sich so gegen die bereits existierenden Imprints auf dem Buchmarkt behaupten. Die Vielseitigkeit spiegelte die facettenreiche Existenz junger Frauen wider, die sich für unterschiedliche und komplexe Themen interessieren. Tabuthemen sollen offen angesprochen werden. Der Alltag und das Leben sollen durch die Bücher entschleunigt werden.

Die Community ist der wichtigste Bestandteil des Imprints

Beide Frauen betonten, wie wichtig die Nähe zu den Leser:innen sei. Umso wichtiger ist die Online-Community. Die Nähe zur Zielgruppe, die sich überwiegend online austauscht, ist entscheidend, um eine Bindung aufzubauen und die Wünsche der Community zu verstehen. Von Anregungen und Kritik bis hin zu besonderen Ideen wird alles durch das Imprint aufgenommen. Diese Bedürfnisse werden auch bei den Veranstaltungen berücksichtigt.

Auch wenn heutzutage vieles online stattfindet, schaffen es die Veranstaltungen von kiwi space, Leser:innen in kleine unabhängige Buchhandlungen zu locken, kreativ zu werden und – auch ohne Autor:in – das Buch und das Lesen zu feiern, zum Beispiel durch Bookwalks und Silent Reading Partys. Daraus lässt sich erkennen, wie wichtig die Arbeit junger Frauen und die des Branchennachwuches ist. Ihre Perspektiven und ihre Arbeit werden gesehen. kiwi space zeigt, dass es nicht einfach ein weiteres Imprint ist, sondern seine Möglichkeiten gerade durch das junge Team ausschöpft.

Erster Messeauftritt und Ausblick

Auch wenn es natürlich kleine Anfangsschwierigkeiten gab, war die Messe bereits unglaublich erfolgreich für das Imprint. Aufgeregt konnte das Team erstmals den wunderschönen Stand bewundern und direkt mit Leser:innen und Buchhändler:innen reden. Insbesondere junge Buchhändler:innen wurden dabei in die Prozesse und Ideen einbezogen, um nicht nur Rückmeldungen einzuholen, sondern auch von der Expertise des Nachwuchses zu profitieren.

Mit so einer großen Resonanz hatte das Team nicht gerechnet, wie die beiden berichteten, umso mehr motivierte dies, weiterhin mit der Community großartige Veranstaltungen zu erleben und das Programm mit fantastischen Büchern zu bereichern. Nach dem erfolgreichen Start in das erste Programm verspricht auch das zweite Programm eine überzeugende Mischung. kiwi space hält seinen Kurs und betont die Relevanz eines vielfältigen Angebots sowohl für die Zielgruppe und die kommende Generation von Leser:innen als auch den Branchennachwuchs.