Katja Petrowskaja, Bachmann-Preisträgerin 2013

Katja Petrowskaja, Bachmann-Preisträgerin 2013
© Sabrina Jaehn

Jetzt ist es raus: Der Bachmann-Preis wird 2014 zum 38. Mal stattfinden und hoffentlich auch danach. Dr. Wrabetz vom ORF äußert sich nur knapp bei der Preisverleihung. Bekannt wurde jedoch bereits, dass zwei neue Sponsoren die weitere Finanzierung ermöglichen. Das Konzept des Bachmann-Preises soll weiterentwickelt werden. Der ORF bekennt sich zu seinem Kultur- und Bildungsauftrag und will dabei auch die Politiker in die Pflicht nehmen.

Die Buttons #bbleibt (eine Initiative der Lendhauer rund um Kathrin Passig) haben also geholfen! Auch wir als Studierende der Universität Duisburg-Essen haben uns für die Aktion eingesetzt und uns an der Klagenfurter „Klagemauer“ („Der Bachmann-Preis bleibt, denn…“) verewigt:

„Der Bachmann-Preis bleibt, denn… es ist der beste Sandkasten für Literatur, den es im deutschsprachigen Raum gibt. Das jedenfalls findet Ursula Renner-Henke, die jedes Jahr mit einer Gruppe von wunderbaren Germanistik-Studierenden an den Wörthersee kommt – und diese Exkursion zum Sandkasten mit Förmchen und Schäufelchen unterstützt.“

Wir waren gerade live im Studio bei der Preisverleihung. #tusch
Hier die Preisträger:

Bachmann-Preisträgerin 2013: Katja Petrowskaja

Eine richtige und wichtige Entscheidung! In diesem Jahr geht der Hauptpreis an eine Autorin, die gleichermaßen von Jury und Publikum favorisiert wurde. Auch wenn sie selbst ihren Text noch kritisch sieht – was für den Schreibprozess sicher wichtig ist – gratuliere ich ihr zu einer gelungenen Vergegenwärtigung einer sehr persönlichen Geschichte. Ich gratuliere Katja Petrowskaja und freue mich auf ihren Roman „Vielleicht Esther“, der im nächsten Jahr bei Suhrkamp erscheint (und betreibe jetzt einfach mal Schleichwerbung)!

Lisa-Marie George

Kelag-Preis 2013: Verena Güntner

Die Erzählung mit dem „Plopp“ im Schlusssatz gewinnt den Kelag-Preis. Verena Güntners Texte sind derbe Prosa – ihr Siegertext eine Überraschung mit dem perfekten Augenmaß für die Sprache und Gedanken eines Jugendlichen. Herzlichen Glückwunsch!

Kristina Petzold

3sat-Preis 2013: Benjamin Maack

Ich mag Maack und die Jury zum Glück am Ende auch! Dass Benjamin Maack einen Preis bekommen würde, war mir zwar schon vor Wochen klar, aber dass es nun der 3sat-Preis ist, ist im Zuge der Diskussionen, die nun wohl erst mal beendet sind, natürlich besonders schön. Ich schließe mich Hubert Winkels (super Laudatio!) an: Benjamin Maack haucht der Gattung Kurzgeschichte neues Leben ein.
Meine Veehrung! (Eine Formulierung, die im ORF-Studio in den letzten Tagen oft zu hören war.)

Katharina Luise Graef

Ernst-Willner-Preis 2013: Heinz Helle

Mit seiner präzisen Beobachtungsgabe, die er in einer klaren und durchdringenden Sprache in seinen Texten äußert, ist Heinz Helle verdienterweise der diesjährige Ernst-Willer-Preisträger geworden. Mit großer Vorfreude erwarte ich nun seinen Roman, der im Frühjahr 2014 im Suhrkamp Verlag erscheinen wird. Was für eine Hausnummer! Doch noch ein Happy End für Heinz Helle und seinen Romanauszug „Wir sind schön“.

Marina Scheider

Publikumspreis: Nadine Kegele
Nadine Kegele hat sich gegen die harten Worte der Jury durchgesetzt und den diesjährigen Publikumspreis gewonnen. Mit ihrem Text „Scherben schlucken“, hat die Wahl-Wienerin sich in die Herzen der Zuschauer gelesen, die sich in ihr einnehmendes Wesen und ihren unkonventionellen Schreibstil verliebt haben. Und das ganz und gar nicht unglücklich!
Mit Freude darf man das Erscheinen ihres gleichnamigen Romans erwarten.

Katharina Kirchner

#bbleibt
Lesen. Diskutieren. Baden.
Interviews führen, Rezensionen schreiben. Beobachten. Kontakte knüpfen.
Den Literaturbetrieb verstehen und durchleuchten. Immer ganz nah dran und live dabei!
Wir haben bis tief in die Nacht Lesungen reflektiert und Eindrücke aufs Papier gebracht. Haben uns wiedergefunden in der Warteschlange des Literaturbetriebs morgens um 8 Uhr.
Im Bad Loretto, auf dem Handtuch liegend, den Siegertext „Vielleicht Esther“ analysiert und uns danach auf dem Steg in der Sonne gelümmelt.
Grün und Gelb: Das sind die Farben Klagenfurts. Wie ein Käfer in der Sonne schimmert der grünliche See. Die knallgelben Pressetaschen leuchten am Ufer.
Wir sind abgetaucht – in das kuriose Treiben des Literaturbetriebs dieser Tage am Wörthersee. Und am liebsten würde ich, wie der Protagonist in Benjamin Maacks ausgezeichnetem Text „‘Wie man einen Käfer richtig fängt“ von Joachim Kaltenbach‘, all meine Eindrücke in eine Butterbrotdose packen und konservieren.
Bis zum nächsten Jahr. Vielleicht.

Katrin Ziegast