Die Geister scheiden sich an diesem Tag. In der dritten Etappe der Lesungen hat der Autor Matthias Senkel das Publikum gespalten. Mit seiner satirischen Geschichte über die Schaffensnöte eines Schriftstellers spaltet er die Meinungen der Zuhörer.
Der Open-Mike-Gewinner von 2009 begeisterte das Publikum mit einem lustigen Text, welcher die aufmerksamen Zuhörer zum spontanen und lauten Lachen motivierte.
Im Gegensatz zu den bisher vorgetragenen Texten eine Wohltat für das Ohr: Erfrischend anders und fröhlich überzeugt er mit seiner ruhigen Vortragsweise. Anders sieht es die Jury, denn der Schützling von Paul Jandl wird mit seinem protokollartigen Vortrag kritisch beäugt. Hier wundert sich der normale Literaturkonsument: Warum wird ein Text, der eine einzigartige Stimmung im Studio und an allen Übertragungsplätzen erzeugt, von den hochkarätigen Kritikern demontiert? Wahrscheinlich hilft dabei nur die Einstellung von Paul Jandl, er möchte sich die „Virtuosität des Textes“ nicht nehmen lassen und werde ihn trotz aller Einwände weiterhin genießen. Gut so, viel Spaß dabei!
Florian van Holt