Grupello-Besuch Duesseldorf-Ruhr-1Junge Verlagsmenschen Düsseldorf-Ruhr besuchen den Grupello Verlag

Mitten im Wohngebiet von Düsseldorf-Golzheim gibt es eine Wohnung, die etwas Besonderes ist: In dieser Wohnung ist die Heimat des Grupello Verlags. Die Jungen Verlagsmenschen Düsseldorf-Ruhr durften es sich auf dem Sofa bequem machen und sich mit dem Verleger und den Lektorinnen zwei Stunden über ihre Arbeit unterhalten.

Die Verlagswohnung ist ein gemütlicher Arbeitsplatz voller gut gefüllter Bücherregale, die bis an die Decke reichen. „Das Auge liest mit – Schöne Bücher für kluge Leser“ ist der Slogan von Grupello; dort erscheinen regionale Bücher, Sachbücher, wissenschaftliche Bücher, Kunstbücher, Belletristik und Quizboxen. In den Räumen stehen viele hohe Bücherregale und Schreibtische mit mehreren Bildschirmen. An einem großen Tisch mit Sofa und Stühlen sitzen sonst Autoren mit den Lektoren zusammen und besprechen ihre Buchprojekte – nun sind es die Jungen Verlagsmenschen mit den Verlagsmitarbeitern. Bruno Kehrein ist Verleger und Gründer des Grupello-Verlags. Er studierte Pädagogik, Psychologie, Soziologie, arbeitete auch beim Fernsehen, um dann den Einstieg in die Buchbranche zu schaffen – sowohl bei einer Buchhandlung als auch im Lektorat – und erzählt von seiner Motivation: „Alles, was Menschen interessiert, spiegelt sich in Büchern.“

Beim Grupello-Verlag sind aktuell die Quizboxen sehr gefragt: 65 Quizboxen zu Städten und Regionen aus ganz Deutschland – von Augsburg bis Kiel – gibt es nun schon, alle hübsch verpackt in einer Schachtel, die eigentlich für Schmuck vorgesehen war. „Die Provinz hat ihre Zweit- und Drittklassigkeit verloren“, meint Kehrein und ergänzt: „Die Globalisierung führt zur Aufwertung des Regionalen.“ Immer größer sei die Nachfrage nach den regionalen Quizboxen. Es sei toll zu sehen, wie sehr sich Menschen mit ihrer Heimat identifizieren.

Das Lektorat für Quizboxen sei aufwendiger, als man vielleicht denke, erklären Kathrin Heper und Inga Hoffmann – sie sind Lektorinnen im Grupello Verlag. Schließlich müsse man nicht nur die Fakten recherchieren, sondern auch ansprechend schreiben – und das sehr kurz auf einer kleinen Karte. Die beiden Lektorinnen kamen während ihres Studiums durch ein Praktikum bei Grupello zu ihrem Job und bekamen nach dem Studium die Stelle als Lektorin – ohne ein Volontariat. Sie studierten Germanistik und Medienwissenschaften bzw. Politik und Sozialwissenschaften. Für viele junge Verlagsmenschen ist Lektor der Traumjob. Aber wie kommt man dahin? Heper und Hoffmann raten, dass es manchmal einfacher sei, über andere Abteilungen ins Lektorat einzusteigen, beispielsweise über die Abteilung Presse oder Lizenzen. „Ein Lektor coacht den Autor“, meint der Verleger Kehrein. Es müsse ein Vertrauensverhältnis wie beim Fußball geben, denn dadurch habe ein Verlag seine Existenzberechtigung.“

Es ist spät geworden. Viele Menschen kommen nach Hause, die Lichter in den Fenstern gehen an. Wir verlassen die Heimat des Grupello Verlags mit dem Wissen, dass auch kleine Regionalverlage Großes vollbringen.

Lisa Korte

Zur Homepage: www.grupello.de