Zum Gründungsjubiläum der Jungen Verlagsmenschen interviewte Jenny Schiemann eine der Gründerinnen, Anke Naefe, heute Referentin für Presse, Bildung und Projekte beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Nordrhein-Westfalen.

Wie ist die Idee entstanden, ein Netzwerk für junge Verlagsmenschen zu gründen, und wann wusstet ihr, dass daraus ein Verein werden soll?
Die eigentliche Idee hatte Christine Mikliss, die auch 2008 ihr Volontariat in München machte. Sie versuchte, die Volontäre zusammenzubringen, was auch wunderbar klappte, denn es gab sie ja in allen Verlagen, aber eben keinen Austausch. Der Börsenverein organisierte damals nur Veranstaltungen für Auszubildende. Und da es insgesamt wenig Informationen zu Volontariaten in Buchverlagen im Internet gab, gab es natürlich einen Bedarf. Schnell haben sich dann Stammtische auch in anderen Städten gegründet und in München eine Gruppe, die das Netzwerk stärker vorantreiben wollte. Da wir uns auch alle sehr gut verstanden haben – auch bis heute befreundet sind –, war es dann nicht schwierig, sich regelmäßig zu treffen. Und die Vereinsgründung war eine logische Folge bzw. notwendig, da wir eine Internetseite haben wollten, die damals noch nicht so rasch eigenständig erstellt werden konnte. Durch die Kooperation mit dem Börsenblatt erhielten wir aber die notwendige Infrastruktur. Und da keiner von uns als Privatperson den Kooperationsvertrag unterschreiben wollte, gründeten wir den Verein. Natürlich kamen dann noch andere Punkte hinzu, aber das war eigentlich der Anlass.

In welcher beruflichen Position warst du, als ihr die JVM gegründet habt?
Ich habe nach meinem Volontariat die Elternzeitvertretung im Bereich Aus- und Fortbildung beim Landesverband Bayern gemacht.

An welchen JVM-Moment erinnerst du dich besonders gern zurück?
Da gibt es mit Sicherheit viele. Aber die vielen Abende in München, wo wir Pläne geschmiedet, Ideen diskutiert und viel gelacht haben, zählen mit Sicherheit dazu.

Der Verein wird im nächsten Jahr zehn Jahre alt. Wie beurteilst du die Entwicklung seit der Gründung 2009?
Dass der Verein heute fester Bestandteil der Branche ist, ist schon großartig. Das haben wir uns damals erhofft und nur geträumt! Und es ist schön zu sehen, dass neue Generationen hier weitermachen und so engagiert sind.

Und wenn wir einen Blick in die Zukunft wagen: Was werden die JVM im Jahr 2029 machen?
Sie werden genauso engagiert dem Branchennachwuchs eine Stimme geben und als Netzwerk da sein. Denn das soll es ja in erster Linie sein, ein Netzwerk zum Austauschen, um in einer neuen Stadt Leute kennenzulernen und Informationen zum Berufseinstieg zu erhalten.