Auf der Frankfurter Buchmesse hat die AG Nachwuchsrechte die ersten Gütesiegel für vorbildliche Volontariate vergeben. Doch wer sind die Preisträger und was machen sie richtig?

In der Interviewreihe Ausgezeichnet! Gütesiegelträger im Gespräch stellen wir nun die Verlage und ihre Volontäre vor. Den Anfang macht KiWi.

 

 

Welche Veränderungen haben Sie in den letzten Jahren vorgenommen, um die Rahmenbedingungen der Volontariate zu verbessern?

KiWi: Die Ausbildung des Nachwuchses in der Verlagsbranche war uns immer schon wichtig, deshalb haben wir bereits vor dem Gütesiegel einiges an den Bedingungen verbessert, wie z.B. das Volontariatsgehalt erhöht. Dieses wird auch 2019 wieder erhöht und jährlich überprüft und ggf. angepasst.

Ausbildungspläne gab es bei uns auch bereits seit einigen Jahren. Angepasst haben wir z.B. die vertragliche Regelung von Überstunden, die zwar bisher auch immer so gehandhabt wurde, nun aber auch vertraglich fixiert ist.

Unsere Volontäre werden nach dem Volontariat immer öfter in eine befristete Anstellung übernommen oder erfolgreich an andere Verlage weiterempfohlen.

 

Was zeichnet aus Ihrer Sicht als Brachennachwuchs einen interessanten Arbeitgeber aus?

KiWi-Volontärin: Für mich bietet ein interessanter Arbeitgeber ein gutes Team, die Möglichkeit zu lernen und zu wachsen, ein extrem gutes Netzwerk innerhalb der Branche und ein Programm mit dem ich mich identifizieren kann – und das alles bei fairer Bezahlung und Arbeitszeit.

 

Was ist Ihnen persönlich für Ihr Volontariat am wichtigsten und finden Sie das in den Kriterien des Gütesiegels wieder?

KiWi-Volontärin: Bei meinem Volontariat ist mir wichtig, den Beruf und das Umfeld, in dem ich arbeiten möchte, genau kennenzulernen. Dazu gehört, dass ich unter Anleitung erfahrener Kolleginnen und Kollegen lerne, aber auch, dass ich eigenständig Aufgaben übernehmen und an eigenen Projekten arbeiten kann. Denn nur so kann ich das Gelernte auch anwenden und die Qualifikationen erwerben, die es mir ermöglichen, nach Abschluss des Volontariats gut ausgebildet eine Stelle anzutreten.

 

 

Was würden Sie anderen Unternehmen raten, die einen ähnlichen Weg einschlagen wollen?

KiWi: Sich sehr gut um die Volontäre zu kümmern, sie in alle Abläufe so gut wie möglich einzubinden, damit sie viel lernen und Zusammenhänge schnell verstehen.

 

Was würden Sie zukünftigen Volontären für ihr Volontariat mit auf dem Weg geben?

KiWi-Volontärin: Als Volontäre habt ihr die Gelegenheit, euch euren Wunschberuf genau anzugucken und euch da auszuprobieren, wo ihr später arbeiten wollt.

Guckt euch die Arbeitsabläufe und das Umfeld aus nächster Nähe an – und wenn ihr das Gefühl habt, am richtigen Ort zu sein, ergreift die Chance und traut euch! Bringt euch ein, probiert aus, seid neugierig, stellt Fragen … eure Volontariatszeit geht so schnell vorbei!

 

Wie werden Sie das Gütesiegel in Zukunft einsetzen? Was erhoffen Sie sich davon für das Unternehmen im Speziellen und für die Branche im Allgemeinen?

KiWI: Natürlich platzieren wir das Gütesiegel auf unseren Stellenausschreibungen für Volontariate, wir sind ja stolz darauf!

Wir würden uns freuen, wenn sich viele Verlage um das Gütesiegel bewerben und somit ein Rahmen für gewisse Standards in der Ausbildung des Nachwuchses etabliert wird.

 

 

 

Die Fragen an die Volontäre wurden gemeinschaftlich beantwortet von Anna Valerius, Ellen Storat und Mara Köchling. Für den Verlag antwortete Carolin Leser, Personalreferentin bei Kiepenheuer & Witsch..