Getraud Klemm gewinnt den Publikumspreis bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur 2014
Mit dem Preis honoriert das Publikum einen Text, der Kritikern wie Zuschauern gleichermaßen gefallen hat. Dennoch konnte sich die Jury nicht dazu durchringen, den Text auszuzeichnen. Im Rennen um den Ernst-Willner-Preis scheiterte Getraud Klemm bei einer zweiten Stichwahl gegen Katharina Gericke. Die Enttäuschung, keinen Jurypreis erhalten zu haben, war ihr im Gespräch nach der Preisverleihung anzumerken – gratulieren kann man ihr trotzdem zu diesem ‚Preis der Herzen‘.
In dem Text gibt die Autorin den Frauen eine Stimme, die sich als Hausfrauen und Mütter zwar mit den Banalitäten des Alltags herumschlagen müssen, aber sonst wenig Beachtung in der Gesellschaft finden und deren Arbeit schon gar nicht honoriert wird. Mit ihrer gesellschaftlichen Anklage ist die Geschichte mehr als „ein Stück Wutliteratur“ (Keller); sie ist „ein politisches Statement“ (Steiner).
So bleibt ihr zu wünschen, dass der Roman „Aberland“, aus dem sie bei den TddL einen Auszug gelesen hat, mit Erscheinen auf eine ebenso große Resonanz beim Lesepublikum stößt.
Von Katharina Tummes