Katharina Gericke nimmt in diesem Jahr den Mr. Heyn’s Ernst-Willner-Preis mit nach Hause. Die Berlinerin gewinnt den mit 5.000 Euro dotierten Preis für ihren Text „Down Down Down – To the Queen of Chinatown“, in dem die Protagonistin als Voyeurin gedanklich an der Liebesbeziehung zweier Menschen teilnimmt.
Immer wieder finden sich Versatzstücke der Oper Aida im Text. Damit nutzt die Autorin Kenntnisse und Techniken aus ihrer eigentlichen Berufung als Dramatikerin. Die Jury lobte das „Zauberstück“ (Hildegard Keller), das sich durch eine „rhythmische Sprache“ (Daniela Strigl) auszeichne und „allegorisches Vokabular“ (Hubert Winkels) verwende. Burkhard Spinnen, der Katharina Gericke zum Wettlesen nach Klagenfurt eingeladen hatte, bemerkte eine „große Kunstfertigkeit am Text“.
In ihrem Videoporträt beschreibt Katharina Gericke das Schreiben als einen Urlaub von der Dramatik – hoffen wir, dass sie zukünftig öfter Urlaub macht.
Von Kathrin Serong und Katharina Tummes