Die Teilnehmer der Messeführung »E-Publishing« erfuhren am Buchmesse-Freitag anhand von drei Stationen – Verlag, Arbeitskreis und IT-Dienstleister – die Fortschritte und Herausforderungen des elektronischen Publizierens in der Buchbranche.
Um 14 Uhr trafen sich die vorab angemeldeten Teilnehmer zur zweistündigen Messeführung »E-Publishing«, die vom Messeteam von »Verlage der Zukunft« organisiert wurde.
Station I Kinder- und Jugendbuchverlag und E-Publishing
Start war in am Stand des Ravensburger Buchverlags. Der in der Gruppe Kinder- und Jugendbuch zu den Marktführern gehörende Verlag publiziert jährlich über 400 Titel, von Bilder- und Erstlesebüchern über Kinder- und Jugendromane bis zu altersgerechten Sachbüchern. Mathias Schneider aus dem Vertrieb erklärte anhand der Reihe »Leseraben« das Produktmanagement der E-Books. Zwar stehe man mit dem elektronischen Publizieren noch am Anfang, könne aber bereits mit den E-Books für Erstleser Erfolge verbuchen.
Die angereicherten, sogenannten »enhanced« E-Books sind mit Animationen ausgestattet, sodass die Kinder den spielerischen, entdeckerischen Aspekt mit dem Leseerlebnis verbinden können. Bei der Konzeption der E-Books wurde darauf geachtet, dass die Animationen sich erst nach einer gewissen Zeit aktivieren, sodass genügend Zeit für die Konzentration des Lesers auf den Text auf der E-Book-Seite bleibt. Für Erstleser ebenfalls eine wichtige Funktion ist die Vorlesefunktion der E-Books. Für 5,99 Euro bietet Ravensburger mit den E-Books kombiniert Ravensburger das bewährte dreistufige Leselern-Konzept der »Leseraben« mit den Interaktionsmöglichkeiten digitaler Endgeräte wie Tablets.
Station II Arbeitskreis Elektronisches Publizieren (AKEP)
Nachdem mit dem Ravensburger Verlag die Verlagsseite beleuchtet wurde, folgte als zweite Station der Messeführung der Arbeitskreis Elektronisches Publizieren (AKEP). Der AKEP des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels ist in verschiedene Arbeitsgruppen, sogenannte »Peergroups«, aufgeteilt und versucht, digitale Trends zu identifizieren, den Status quo sowie den Fortschritt technologischer Möglichkeiten in Verlagen aufzuzeigen sowie branchenintern zu beraten. Zudem publiziert der AKEP diese Informationen, zum Beispiel in der E-Book-Studie 2014.
Der Gruppe wurden die Schwierigkeiten bei den Befragungen erläutert, die größtenteils am Telefon erfolgte und bei der auch der Zwischenbuchhandel einbezogen wurde. Neue Daten für 2015 gibt es zwar nicht, jedoch hatte sich in den Jahren 2012 bis 2014 abgezeichnet, dass in über 90 Prozent der Verlagsunternehmen mit elektronischen Publikationen ein Umsatzanteil von 10 Prozent erreicht wird. Diese Entwicklung sieht die Peergroup E-Books des AKEP mit einer steigenden Tendenz für 2015.
Station III Weitkämper Technology als IT-Dienstleister für Verlage
Die dritte und letzte Station der Messeführung rund ums elektronische Publizieren in der Buchbranche hieß »Weitkämper Technology«. Geschäftsführer Norbert Weitkämper erklärte der Gruppe Produkte seiner Firma, die Unternehmen dabei helfen sollen, Informationen zu organisieren, zu publizieren und zu finden. Die Dienstleistung »XSEARCH ePublishing System« ermöglicht es beispielsweise Verlagen, ihre PDF-Dokumente in einer Datenbank zu verwalten, sie in Bezug auf Lizenzen zu managen und leicht auffindbar zu machen. Klett-Cotta publiziert seine elektronischen Zeitschriften als PDF über die Software XSEARCH von Weitenkämper und können ihren Abonnenten somit eine intelligente Suche, Social DRM sowie ein flexibles Abrechnungssystem bieten.
Von Alexa Kreßmann