Die Wetten liefen, ob es dem Zürcher Verlag Kein & Aber gelingen würde, seinen Messestand zu veräußern. Ergebnis: Er wurde an einen Geschäftsmann verkauft, der die Bibliothekswände, Lampen und die großen Sofas für einen Showroom nutzen möchte.
„Es gab sehr viel Interesse am Stand, viele Gespräche wurden geführt“, berichtet Andrea Niederberger vom Vertrieb, und ihre Kollegin Jasmin Strauß erzählt von Besuchern, die sich für kleine Standobjekte interessiert hatten:
„Der Gartenzwerg stand hoch im Kurs, und fast genauso gefragt war das Hirschgeweih an der Wand. Aber wir wollten ja die Möbel nur en bloc verkaufen.“ Die werden nun wie jedes Jahr beim Standbauer zwischengelagert und dann an den neuen Besitzer expediert. Über die Höhe des Verkaufspreises wollte der Verlag keine Angaben machen.
Wie der Kein & Aber-Stand auf der Buchmesse 2014 aussehen wird, ist noch völlig offen: „Wir haben jetzt alle Freiheiten der Welt“, erklärt Strauß. „Der neue Stand solle „digitaler werden, quasi entmaterialisiert, die Inhalte noch mehr in den Vordergrund treten; damit reklamieren sie andere Präsentationsformen“, hatte Verleger Peter Haag bereits erklärt. „Die Vermittlung von Inhalten ändert sich und mit ihr auch die Formate. Deshalb soll jetzt Schluss sein mit den Bibliothekswänden. Sie werden verkauft, um einem völlig neuen Standkonzept Platz zu machen. Der gemütliche Stand im nostalgischen Wohnzimmerflair war eine beliebte Ruheoase im Messetrubel und einer der bekanntesten und markantesten Hotspots für Literatur. Wie die Messebesucher ein neues Konzept im nächsten annehmen, wird die Zukunft zeigen.
Kai Mühleck