Die diesjährige Leipziger Buchmesse hat mit dem Neuland 2.0 dieses Jahr ein komplett neues Areal mit ins Portfolio genommen. Mit dem Neuland 2.0 wird Start-Ups eine Präsentationsfläche für ihre Unternehmen zur Verfügung gestellt. Außerdem gibt es ein spezielles Programm rund um die Unternehmen, das unter anderem Präsentationen der einzelnen Unternehmen oder eine Besucherumfrage umfasst. Ich habe mich heute in der Start-Up Area herum getrieben und mit einigen Gründern gesprochen. Hier jetzt die meiner Meinung nach interessantesten Unternehmen der diesjährigen Messe.
Die Hamburger Firma knowhere hat sich mit der gleichnamigen App hochgesteckte Ziele gesetzt. Gelinde gesagt will man die Art und Weise, wie Leute Reisen auswählen und buchen von Grund auf verändern. Dabei setzt man auf ein Konzept, dass an die Dating-App Tinder erinnert. Beim ersten Start von knwohere erhält man 10 mögliche Reiseziele, die man wie bei Tinder positiv oder negativ bewertet. Daraus wird im Hintergrund ein Reiseprofil erstellt. Nach ein paar einfachen Angaben zu den Aktivitäten, die man im Urlaub machen möchte – Shopping, Sport, usw. – steigt man direkt ein. Aus einem Pool an Reisezielen bekommt der Nutzer dann ein paar auf ihn ausgelegte Ziele mit konkreteren Informationen, wie dem Preis, der Temperatur und den lokalen Umständen.
Sollte dann etwas für einen dabei sein, kann man entweder direkt buchen, oder das Ziel auf die eigene Bucket-List setzen. Damit speichert die App das Wunschziel und schickt direkt eine Benachrichtigung aufs Handy, wenn ein interessantes Angebot für die Location vorliegt.
Die Finanzierung soll in Zukunft über die Buchungen aus der App erfolgen. In der momentanen Version, die ich ausprobieren konnte, wurde man noch auf die bekannten Buchungsseiten weitergeleitet. Dass Ziel der Entwicklergruppe ist es jedoch, von der Inspiration bis zum finalen Buchungsvorgang alles in eine App zu integrieren. Im Moment ist die App für Android Smartphones verfügbar, Anwendungen für iOS und eine Version für den Browser sind in Planung.
Bis zur Fertigstellung der App wird das Projekt durch die Webdesign-Produkte, die das Unternehmen nebenher anbietet, mitfinanziert. Final soll die App sich durch die Buchungseinnahmen selber tragen können.
Ich bin von dem Projekt komplett abgeholt worden. Als Reisefanatiker nimmt mir die App einen Großteil der Last von den Schultern, die Buchungen sonst für mich sind. Anstatt stundelang Preislisten zu studieren, um preiswerte und interessante Ziele zu finden, einfach 5 Minuten auf knowhere gehen, persönliche Ziele vorgeschlagen bekommen und direkt buchen. Sogar Dinge wie Informationen über Visapflicht etc. sollen integriert werden. Ein, meiner Meinung nach, sehr gelungenes Konzept, für das ich hoffe, dass es in der Vision der Entwickler weitergeführt wird.
Mario Moser