Die diesjährige Leipziger Buchmesse hat mit dem Neuland 2.0 dieses Jahr ein komplett neues Areal mit ins Portfolio genommen. Mit dem Neuland 2.0 wird Start-Ups eine Präsentationsfläche für ihre Unternehmen zur Verfügung gestellt. Außerdem gibt es ein spezielles Programm rund um die Unternehmen, das unter anderem Präsentationen der einzelnen Unternehmen oder eine Besucherumfrage umfasst. Ich habe mich heute in der Start-Up Area herum getrieben und mit einigen Gründern gesprochen. Hier jetzt die meiner Meinung nach interessantesten Unternehmen der diesjährigen Messe.
Das Projekt papego ist wahrscheinlich das, worauf ich mich im Vorhinein am meisten gefreut habe. Und das obwohl es eine sehr simple Idee verfolgt. Die App gibt mir nämlich die Möglichkeit Bücher, die ich analog angefangen habe, digital weiter zu lesen. Wenn ich also am Abend einen sehr umfangreichen Thriller anfange und ihn eigentlich auch am nächsten Tag im Zug weiter lesen möchte, habe ich jetzt zwei Möglichkeiten.
Entweder ich bin oldschool und nehme das 800 Seiten Ungetüm mit in den Zug. Je voller der Zug und je dicker das Buch ist, desto unangenehmer mache ich mir die Bahnfahrt. Zum Glück gibt es dafür jetzt eine Lösung, die einfacher nicht sein könnte.
Bevor ich also morgens in Richtung Bahn aufbreche, scanne ich mit meinem Smartphone die letzte Seite, die ich gelesen habe und kann dann mobil da weiterlesen. Um Piraterie zu unterbinden, habe ich zwar nur Zugang auf die nächsten 25% des Buches, aber in der Praxis sollte das in den meisten Fällen kein Problem darstellen.
Das Problem an der Sache ist im Moment noch die Verbreitung der App und der papego-fähigen Bücher. Die App ist gerade erst mit einem sehr kleinem Line Up aus dem Piper Verlag gelauncht und versucht jetzt weitere Verlage dazu zu bewegen, mit Ihnen in Kooperation zu treten. Im Moment gibt es die papego-App für iOS und Android. Im Interview mit einem der Gründer hat er aber auch schon laut über eine Version für E-Book Reader nachgedacht. Wobei hier das Problem der fehlenden Kamera noch ein Hindernis darstellt.
Das Team finanziert das Projekt im Moment noch selbst, aber in Zukunft soll es durch ein größeres Interesse der Verlage auf eigenen Beinen stehen können. Im Team vereinen sich untereinander schon lange vernetzte Vertreter aus der Technologie-, sowie aus der Literaturbranche, wie mir Mitgründer Dr. Karl-Ludwig von Wendt im persönlichen Gespräch erzählte. Er selber ist auch unter dem Namen Karl Olsberg als Autor tätig und hat mir zugesichert, dass sein nächstes Buch definit papego-fähig sein wird.
Mario Moser