In der Selfpublishing Area in Halle 3.0 hat Micz Flor von Booktype am Freitagvormittag die neue Autorenplattform Omnibook vorgestellt und Fragen (angehender) interessierter Autoren und Autorinnen beantwortet.

Ausgehend von dem Standpunkt, dass AutorInnen heutzutage nicht mehr im stillen Kämmerchen stur und einsam vor sich hinschreiben, sondern den Austausch mit anderen und Kollegen suchen, rief Booktype im November 2015 eine Community-Plattform für eben diesen Zweck ins Leben. Unter www.omnibook.pro schreiben mittlerweile etwa 1400 Nutzer und tauschen sich untereinander aus. Die Plattform bietet dabei alles, was ein traditioneller Printverlag auch bietet – nur eben online. Manuskripte können entweder in docx- oder epub-Format importiert werden oder man schreibt direkt in seinem – bislang noch kostenfreien Account – drauf los. Neben diversen Gestaltungsmöglichkeiten des Layouts bietet Omnibook außerdem eine Bilddatenbank an, mit der die Nutzer ihre Bücher illustrieren bzw. Cover gestalten können. Wiederholte analoge Korrekturläufe, wie sie in vielen Verlagen üblich sind, fallen so weg.

Das fertige Buch kann am Ende als Druck-PDF ausgedruckt, als PDF oder epub bzw. mobi ausgegeben werden. Alle Daten werden im Dashboard des Nutzers gespeichert und erlauben ihm so, auch nach längerer Zeit wieder darauf zuzugreifen.

Was ist nun das Besondere an dieser Plattform? Auf WattPad beispielsweise kann man schließlich auch seine geschriebenen Werke online stellen. Der Gemeinschaftsfaktor und die Arbeit mit konstruktivem Feedback stehen bei Omnibook im Vordergrund. Als Nutzer kann ich selbst entscheiden, ob ich ein Manuskript sichtbar online stellen möchte bzw. lade gezielt Personen zu meinem Buch ein und geben ihnen Aufgaben als Leser, Korrektor oder Editor. Korrektoren können so in den einzelnen Kapiteln den Text prüfen, während Leser sich eher passiv mit dem Text auseinandersetzen. Gibt es etwas zu kommentieren, kann die Kommentarfunktion genutzt werden, sodass der Autor bzw. der Editor ein umfassendes Bild vom Projekt erhält. Über einen buchunabhängigen Chat kann er gleichzeitig mit Nutzern, die ebenfalls online sind, kommunizieren.

Reger Andrang in der Selfpublishing Area ©Dominique Schikora

Reger Andrang in der Selfpublishing Area ©Dominique Schikora

Das Projekt ist als Open Source angelegt, am Ausbau einiger Feinheiten wird noch gearbeitet. So soll beispielswiese die Bildung von Gruppen und entsprechender Berechtigungen überarbeitet werden und ggf. eine Distribution der abgeschlossenen Titel angestrebt werden. Grundsätzlich möchte Omnibook aber eine neutrale Plattform für Selfpublishing-Autoren sein, die es ihnen erlaubt, im Austausch mit anderen ihre Projekte voranzutreiben. Für Verlage, die einer Optimierung der Arbeitsabläufe und unkonventionellen Wegen in der Manuskriptfindung offen gegenüberstehen, könnte Omnibook eine mögliche Fundgrube werden: Sie könnten sich in Zukunft Manuskripte im Entstehen ansehen, beispielsweise Blogger exklusiv einladen, um konkretes Feedback zu erhalten und so bereits frühzeitig einschätzen zu können, ob ein Titel in ihr Programm passt oder nicht.

 

 

Von Dominique Schikora