Der Virenschleuderpreis feiert 2015 seinen fünften Geburtstag! Auf der Buchmesse wurden die ansteckendsten Kampagnen, Strategien, Teams, Ideen und Persönlichkeiten mit dem begehrten Marketingpreis prämiert.
Mit dem mit dem von Leander Wattig kreierten Preis werden besonders innovative und erfolgreiche Kampagnen, Strategien, Teams, Ideen und Persönlichkeiten ausgezeichnet – nicht nur im Literatur- sondern auch im weiter gefassten Kulturbereich. So waren beispielsweise auch #Kulturpilgern und #Lustwandeln unter den online Vorgeschlagenen.
Moderiert wurde die Preisverleihung von Leander Wattig und Karla Paul im vollbesetzten Literaturzelt auf der Buchmesse. Für ein musikalisches Intermezzo und einen kurzen Blick auf die Veränderung in der Musikbranche sorgte Dickie Schubert (aka Rocko Schamoni) von Fraktus, der angeblich „ersten Techno-Band der Welt“.
Die Gewinnerinnen und Gewinner 2015:
- Team des Jahres (eine Kategorie, in der explizit die Leute hinter den Kulissen ehren soll) wurden die Digital Media Women. Die Laudatorin Zoë Beck hob ihren erfolgreichen Einsatz für eine höhere Sichtbarkeit von Frauen in den Medien hervor.
- Zur ansteckendste Kampagne wurde der ‚Tweetwalk‘ #Lustwandeln der Bayerischen Schlösserverwaltung gekürt. „Kulturtussi“ Anke von Heyl lobte die wunderbar umgesetzte App und verwies auf ihr Ansteckungspotential.
- Mit @NeinQuarterly ging der Preis für die ansteckendste Strategie an Eric Jarosinski, der den Preis mit den Worten entgegennahm: „Das ist keine Strategie, das ist Kunst.“ Laudatorin Frau Frohmann stellte fest, er sei „anständig – und trotzdem erfolgreich“ und würdigte die Lebendigkeit und Authentizität der Performance.
- Für die ansteckendste Idee wurden die „Herzenstage“ prämiert, mit denen sich die Erfinderinnen für mehr Wertschätzung des Liebesromangenres engagiert und mit ihrem „digitalen Festival“ Leser_innen, Autor_innen und Verlage zusammengebracht haben. Die Laudatio übernahm hier Karla Paul, die sich besonders über die verlagsübergreifende Arbeit gefreut hat, mit der viele Menschen erreicht und auch Vorurteile gegenüber digitalen Aktionen abgebaut wurden.
- Als Persönlichkeit des Jahres wurde Johannes Korten prämiert, der mit #einBuchfürKai auf berührende Weise verdient gemacht hat (Details hier). Die Laudatorin Anett Gläsel-Maslov zitierte ihn mit den Worten: „Das Netz ist ein guter Ort, wenn wir es gemeinsam dazu machen.“ Johannes Korten hat maßgeblich dazu beigetragen.
Ausführlichere Informationen über die Preiskategorien, die Kriterien, die Jury, die Nominierten sowie die Siegerinnen und Sieger von 2011-2015 sind hier nachzulesen.
Aufmerksamkeitstechnisch hat der Preis gut funktioniert: der Virenschleuderpreis hat schon im Vorfeld (nicht nur mein) Interesse geweckt. Die Übersichtlichkeit der Website und die Vorstellungen der Projekte könnte man meiner Meinung nach noch ein bisschen optimieren, aber das Konzept ist aufgegangen, wie man an der Stimmung im und vor dem Zelt und der positiven Berichterstattung sehen kann.
Ein Blick auf die nominierten Menschen und Projekte lohnt sich auf jeden Fall – da kann man sicher die ein oder andere Anregung für eigene Projekte mitnehmen. Und schließlich geht es bei dem Virenschleuderpreis nicht nur darum, dass einflussreichste oder effizienteste Marketing-Projekt zu prämieren, sondern „good practice“-Beispiele so öffentlich zu platzieren und zu diskutieren, dass man voneinander lernen kann. Mission accomplished.
Sandra van Lente