von Laura & Nicole

1. Das Jahr ist fast um. Zeit für einen kleinen Rückblick: Was hat eure Städtegruppe so im letzten Jahr getrieben?

Für die Jungen Verlagsmenschen in Leipzig war es ein sehr aufregendes Jahr. Nach einigen ruhigeren Monaten belebten wir, Laura & Nicole, im Mai die hiesige Städtegruppe wieder. Mit frischer Kraft und voller Tatendrang planten wir eine Reihe toller Veranstaltungen in 2019.

Wir trafen inspirierende GründerInnen, wie Dr. Nora Pester vom jüdischen Verlag Hentrich & Hentrich und Kirsten Witte-Hofmann, die 2018 den Verlag edition überland ins Leben rief. Außerdem besuchten wir „den Typen mit dem Buch, der jetzt das Ding mit der Bar macht“, Selfpublisher Lukas Adolphi im Nepomuk – ein Muss für jeden Besuch im Leipziger Westen! Überdies tauchten wir gemeinsam mit Marketing Managerin Myriam Kuntze in die phantastischen Welten des familia Verlags ein und im November ist es nun an der Zeit, einmal die Perspektive zu wechseln und nebenbei noch der einen oder des anderen Kindheitstraum wahr werden zu lassen: abends allein in der Indie-Buchhandlung – wir besuchen Rotor Books im Leipziger Kolonnadenviertel.

2. Was war dein JVM Highlight 2019?

Laura: Mich hat unser Treffen mit Nora Pester von Hentrich & Hentrich im Juni nachhaltig berührt. Nicht nur, dass sich mit dem Verlagsumzug von Berlin nach Leipzig seit 1938, dem Jahr der Liquidierung des deutsch-jüdischen Verlagswesens, zum ersten Mal seit 80 Jahren wieder ein Verlag mit jüdischem Profil in der Stadt angesiedelt hat. Es war auch unheimlich spannend, von Nora zu erfahren, wie sie sich als junge Frau – trotz gerade frisch angetretenen Traumjobs in der Buchbranche – für die Übernahme eines solch besonderen Verlags und das Gründen entschieden hat. Interessant war auch der Erfahrungsbericht darüber, was die Buchstädte Leipzig und Berlin gemeinsam haben, aber auch zu hören, in welchen Punkten sie sich deutlich voneinander unterscheiden. Und das alles haben wir im wunderschönen Art Déco-Ambiente des Café Grundmanns bei hausgemachter Limonade erleben dürfen – ein wunderbarer Neuauftakt der Städtegruppe Leipzig!

Lauras Highlight: Das Treffen mit Nora Pester von Hentrich & Hentrich.

Nicole: Mein persönliches Highlight war das Treffen mit Lukas Adolphi in seiner Bar Nepomuk. Bei vom Autor selbst gemixten Cocktails erzählte er von seinem Kunstprojekt „Die Cops ham mein Handy“. Ich bin gespannt, was er als Nächstes plant.

3. Wie begeht ihr in der Städtegruppe den Jahresabschluss?

Vermutlich treffen wir uns passend zur Jahreszeit auf dem Weihnachtsmarkt und lassen bei Glühwein das Jahr gemeinsam ausklingen. Wir liebäugeln auch mit der Idee eines kleinen Bücher-Schrottwichtelns. Vielleicht ergattert der eine oder die andere ja ganz unverhofft gute Lektüre für die Feiertage. Was dem einen seine Eule, ist dem anderen seine Nachtigall… oder so 😊

4. Habt ihr schon Pläne für 2020?

Ohja, uns schwirren schon viele Pläne im Kopf herum. Verraten wird aber noch nichts Konkretes. Nur so viel: Die Perspektive wollen wir auch in 2020 immer wieder wechseln. Ihr dürft also gespannt sein!

5. Und wie schaut es mit den Wünschen für 2020 die JVM und Städtegruppe betreffend aus?

Wir freuen uns IMMER auf neue Gesichter (kommt alle vorbei und bringt brancheninteressierte FreundInnen mit!) und hoffen auf die Treue unseres kleinen Stammtischs, der nun seit Sommer 2019 existiert. Außerdem schwelgen wir noch oft in den schönsten Silent-Disco-Erinnerungen und hoffen auf eine tänzerische Fortsetzung beim Jahrestreffen 2020.

6. Vorweihnachtszeit ist Lesezeit! Was ist euer winterlicher Buchtipp?

Nicole empfiehlt „Schöne Neue Welt“ von Aldous Huxley ( © S. Fischer Verlag)

Nicole: Für die Feiertage habe ich mir vorgenommen, endlich meinen SUB (Stapel ungelesener Bücher) abzuarbeiten. Ich denke, ich werde mit „Schöne neue Welt: Ein Roman der Zukunft“ von Aldous Huxley beginnen.

Buchtipp von Laura: Schneeriese von Susan Kreller ( © Carlsen)

Laura: Ich bewundere Nicole für ihren Tatendrang. Würde ich meinen SUB abarbeiten wollen, müsste ich ins Reading Sabbatical (und zwar bis zu den übernächsten Feiertagen) gehen. :-D Einer meiner absoluten Winter-Favoriten ist „Schneeriese“ von Susan Kreller – ein preisgekrönter Jugendroman über die klirrende Kälte des ersten Liebeskummers, voll von Hans Christian-Andersen-Referenzen, schöner Sprache und tiefen menschlichen Empfindungen. Ein Buch für alle! Passt auch gut zur Erkältungszeit und mentholigen Hustenbonbons. ;-)