Mit Texten über „zerstörten Träumen und Batmans harten Nippeln“ beeindruckte Pierre Jarawan sein Publikum auf der Frankfurter Buchmesse. Er ist Poetry Slammer. Obwohl Poetry Slam schon 1986 in Chicago entstand und in den Neunzigern weltweit bekannt wurde, wird er aktuell immer beliebter.
Der Begriff “Poetry Slam” bedeutet so viel wie Dichterwettstreit oder Dichterwettkampf. Es ist ein literarischer Vortragswettbewerb, bei dem die Künstler ihre selbst geschriebenen Texte oder Gedichte vortragen, in denen es um persönliche Erfahrungen, Gedankengänge aber auch politische Themen gehen kann. Am Ende krönt dann das Publikum den Sieger durch den größten Beifall. Die deutschsprachige Slam-Szene ist nach der englischsprachigen die zweitgrößte der Welt.
Pierre Jarawan ist ein international bekannter deutscher Poetry-Slam Meister. Er präsentierte gestern auf der Frankfurter Buchmesse einen Teil seines neuesten Solostückes “Anders sein ist ganz normal“. Slammer bringen in ihren Texten oft persönliche Erfahrungen ein, wie zum Beispiel Erinnerungen an Situationen aus der Kindheit. So wie auch im Text von Pierre Jarawan, der sich an seine Kindergartenzeit zurückerinnert, in der er schon früh sein Talent für die Kunst der deutschen Grammatik entdeckte. Schon im Alter von 5 Jahren korrigierte er “Little Joe”, einen Kindergartenkameraden. Seine Liebe zur Grammatik zeigt sich durch sein Zitat “Es gibt nur eine Bibel und das ist der Duden”.
Dieses Zitat zeigt die humorvolle Art der Texte, die einen Poetry Slam unter anderem ausmachen. Wer denkt, dass Poetry Slams öde und nur was für “alte Leute” ist, sollte definitiv selbst mal einen Dichterwettstreit besuchen und sich vom Gegenteil überzeugen lassen, denn die thematische Vielfalt verbindet alle Altersklassen.
Nicole Kulisz und Natalie Asmer