© Michael Klink

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Nach der kurzfristigen Absage der Piraten-Politikerin Julia Schramm fehlte den beiden Autoren Peter Prange und Alfred Bekker der Sparringpartner. Moderatorin Susanne Führer vom Deutschlandradio Kultur übernahm ihren Part, um aus den weitestgehend deckungsgleichen Meinungen einen interessanten Austausch zu machen.

Wem gehört mein Werk (© Michael Klink)

Wem gehört mein Werk
(© Michael Klink)

In “Wem gehört mein Werk?” hätten zwei Seiten gegenüberstehen sollen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Hier zwei erfolgreiche Autoren und damit Urheber, die die konsequente Umsetzung des bestehenden Urheberrechts auch im digitalen Zeitalter einfordern, dort die junge Politikerin, die vor einiger Zeit geistiges Eigentum als “ekelhaft” bezeichnet hatte. Da Frau Schramm sich entschuldigen ließ, blieb eine echte Auseinandersetzung aus. Stattdessen sprachen die Autoren über verschiedene Entwicklungen in der Branche angesichts der neuen, vielfältigen Möglichkeiten des Internets.

So machte Prange deutlich, warum Verlage auch heute noch wichtige “Geburtshelfer” für Autoren sind, die nicht nur eine Idee mitentwickeln und in Form bringen, sondern auch aufwendige Dienstleistungen wie Herstellung oder Vertrieb ausführen. Für Autoren, die nur ein oder wenige Werke produzieren, würden sich die Einarbeitung und der zeitliche Aufwand für diese Tätigkeiten nicht lohnen.

Bekker konzentrierte sich in seinen Ausführungen stärker auf das Urheberrecht im Speziellen und warnte insbesondere davor, in diesen Diskussionen Dinge zu vermischen, die getrennt voneinander zu betrachten seien. So sei zum Beispiel das derzeit übliche und öffentlich oft kritisierte Abmahnsystem durchaus verbesserungsdürftig, dies hätte aber mit dem eigentlichen Urheberrecht nichts zu tun. Das bestehende Urheberrecht sei für sich genommen sinnvoll und bedürfe keiner Änderung.

Beim Thema E-Books sahen die Autoren sowohl Chancen als auch Risiken. Bekker sah die Chance, dass man sich durch das neue Format wieder mehr auf Inhalte als auf das Medium konzentrieren könne. Prange wünschte sich, dass durch die ständige Verfügbarkeit hunderter Bücher keine “Zapp”-Mentalität entwickelt, bei der Bücher, die sich  nur langsam entfalten, kaum noch gelesen werden.

Die wesentliche Forderung der beiden Autoren war, dass ein Urheber selbst entscheiden können muss, welches Erlösmodell er für seine Werke wählt. Wenn Ideen grundsätzlich umsonst wären, würde niemand mehr gute produzieren.

Michael Klink