[von: Svenja Kordmann]

 

Frankfurter Buchmesse – Samstag, den 13.10.2018 um 12:30 Uhr.
Ich bahne mir den Weg über den Messeplatz. Vorbei am herrlich duftenden YogiTea-Lesezelt, inmitten durch Menschenmassen.

Normalerweise finde ich so viele Menschen auf einmal etwas anstrengend, aber auf der Frankfurter Buchmesse liegt immer eine freudige Erwartungshaltung in der Luft. Und das Beste ist: alle Menschen sind auf die eine oder andere Art mit Büchern verbunden. Denn auch wenn man sich als Bücherfreund oft in der Unterzahl fühlt – die Buchmesse beweist jedes Jahr aufs Neue das Gegenteil.

Mein Ziel: Halle 4 und in den zweiten Stock zu Springer Nature. Die Veranstaltung heißt „Ich netzwerke, also bin ich“, die Sprecherin Tijen Onaran. Um Networking geht es auf der Buchmesse tatsächlich sehr viel. Buchhändler, Verlage, Dienstleister und (vielleicht am wichtigsten) Bücherliebhaber treffen sich, tauschen sich über Neuigkeiten aus und pflegen Kontakte.

Tijen Onaran tritt auf die Bühne mit ihrer sehr sympathischen und selbstsicheren Art und spricht über Networking. Über ihre Anfänge mit 17 Jahren in der Politik, über die Entwicklung ihres eigenen Netzwerks „Global Digital Women“ und über einen guten Start ins Networking.

 

Tijen gibt den Zuhörern einige Tipps an die Hand:
Beispielsweise empfiehlt sie, allein auf Veranstaltungen zu gehen. So entsteht leichter eine Konversation mit bisher Unbekannten.

 

Zudem sei es wichtig eine Verbindung zu der Person zu schaffen, einen gemeinsamen Content zu finden. Es gehe nicht darum, möglichst viele Menschen kennenzulernen. Im Gegenteil, es gehe darum relevante Personen zu finden. Sozusagen Qualität vor Quantität.

 

Der Grundsatz des Netzwerkens ist ein „Geben & Nehmen“. Die Fragen „Was kann ich bieten?“ und „Was möchte ich erreichen?“ sorgen für eine klare Kommunikation und Transparenz, sodass ein nachhaltiges Netzwerk entsteht.

 

Der Blick nach links und rechts und auch branchenübergreifend ist sehr wichtig. Denn letztendlich zählt nicht wie viele (digitale) Kontakte geknüpft werden, sondern welche.

Eine Reflexion der eigenen Ziele und Wünsche steht also noch vor dem eigentlichen ersten Schritt. Dieser erste Schritt verlangt meist etwas Überwindung. Für Introvertierte hat Tijen auch einige Tipps auf Lager. Außerdem verweist sie auf den wichtigen Kommunikationskanal der digitalen sozialen Netzwerke.

Gegen Ende der Veranstaltung beantwortet Tijen zusammen mit der Programmleiterin von Springer-Gabler Juliane Seyhan noch einige Fragen und es entsteht eine kleine Diskussionsrunde. Ich für meinen Teil bin auf jeden Fall angefixt von diesem wichtigen Thema und freue mich auf weitere Erfahrungsberichte und Ratschläge aus ihrem neuen Buch.

„Die Netzwerkbibel“ von Tijen Onaran (ISBN 978-3-658-23734-9) erscheint Anfang 2019 als Sachbuch bei Springer – vorbestellbar schon gegen Ende des Jahres. Aber erstmal heißt es für mich: weiter die Buchmesse erkunden und fleißig Kontakte knüpfen. Denn wie Tijen so schön sagte: Netzwerken ist ein Marathon – kein Sprint.