Das Volontariat ist für viele die Einstiegschance in die Buch- und Medienbranche. Aber ist Volontariat gleich Volontariat?
Worauf sollte man bei der Suche nach einer Volontariatsstelle achten? Welche rechtlichen Vorgaben gibt es eigentlich? Was macht ein gutes Volontariat aus? Und: Welche Hilfestellung kann das Gütesiegel für Volontariate dabei bieten?
Wir haben bei denen nachgefragt, die es wissen: Jan Schulze-Husmann, verantwortlich für den Fachbereich Medien, Kunst und Industrie bei ver.di und Albrecht Mangler und Julia Kreuz von bilandia/Open Publishing, dem Unternehmen, das 2018 mit dem allerersten Gütesiegel für Volontariate ausgezeichnet worden ist.
Zum zweiten Mal vergaben die Jungen Verlagsmenschen auf der Leipziger Buchmesse das Gütesiegel für Volontariate. „Ausgezeichnet! Gütesiegelträger im Gespräch“ mit dem zweiten Preisträger Hogrefe. Was Hogrefe als guten Arbeitgeber ausmacht und worauf das Unternehmen besonders Wert legt, lest ihr in diesem Interview.
Fragen an die Personalabteilung:
Weshalb ist es Ihnen wichtig, gute Volontariate anzubieten?
Wir möchten über die Volontariate junge Fachkräfte gewinnen, sie in den spezifischen Abläufen in unserem Verlag ausbilden und langfristig als Mitarbeiter binden. Dies kann nur gelingen, wenn die Volontäre mit ihrer Ausbildung beim Hogrefe Verlag zufrieden sind und sich bei uns wohlfühlen. Uns ist es deshalb wichtig, unsere Volontäre angemessen zu fördern, sie gerecht zu entlohnen und wertschätzend in die jeweilige Abteilung zu integrieren.
Was ist das Besondere an Ihrem Verlag bzw. an Ihren Volontariaten?
In unserem Buch- und Testlektorat arbeiten ausschließlich MitarbeiterInnen mit einem psychologischen Abschluss. Viele von ihnen haben den Weg ins Lektorat über ein Volontariat gefunden. Nach dem Studium verfügen die Studenten zwar über das nötige psychologische Fachwissen, der Bezug zum Verlagswesen und der Lektoratsarbeit fehlt allerdings noch. Ein Volontariat beim Hogrefe Verlag ist deshalb ein möglicher Weg, als Psychologe den Einstieg ins Berufsleben zu schaffen.
Haben Sie eine Empfehlung an Unternehmen, die sich ebenfalls für das Gütesiegel bewerben wollen?
Wir möchten anderen Unternehmen empfehlen, den Fragebogen einfach auszufüllen und die Bewerbung abzusenden. Falls noch nicht alle Bedingungen erfüllt sein sollten, kann man die Rückmeldungen der Jungen Verlagsmenschen nutzen, um sich zu verbessern und sich nach der Umsetzung jederzeit wieder zu bewerben. Es gibt also nichts zu verlieren!
Beantwortet von Mariele Walter (Leitung Personalabteilung) und Carolin Reintke (Ausbildungskoordinatorin)
Fragen an den/die Volontär/in:
Woran merkst du, dass bei Hogrefe Wert auf ein gutes Volontariat gelegt wird?
Hogrefe bietet den Volontären eine weitgefächerte Ausbildung an, die über die Grenzen der eigenen Abteilung hinaus geht. Man kann in anderen Abteilungen hospitieren und deren Aufgabenbereiche kennenlernen. Außerdem gibt es einen gut strukturierten Ausbildungsplan und Hogrefe ermöglicht Volontären den Besuch von Fachmessen (z. B. Frankfurter & Leipziger Buchmesse). Der Verlag gibt den Volontären auch die Möglichkeit sich extern weiterzubilden (z. B. Teilnahme an Seminare der Akademie der deutschen Medien). Zudem hat man das Gefühl, dass Hogrefe ein Interesse daran hat die Volontäre zu behalten – man ist nicht nur ein „Lückenfüller“. Zudem stehen erfahrene Kolleginnen und Kollegen als Mentoren zur Verfügung, die bei Fragen und Problemen gerne weiterhelfen.
Konntest du dich bei deinem Ausbildungsplan aktiv mit einbringen?
Die groben Strukturen des Ausbildungsplans waren vorgegeben, jedoch hatte ich die Möglichkeit Vorschläge einzubringen (z. B. bei der Auswahl anderer Abteilungen für die Hospitation).
Worauf sollten Berufsanfänger bei der Suche nach einem Volontariat achten?
Bei der Suche nach einem Volontariat sollten Berufsanfänger unter anderem auf einen Ausbildungsplan achten: Gibt es überhaupt einen Plan? Wenn ja, wie sieht der aus? Gibt es Möglichkeiten zur Weiterbildung?
Es sollte einem bewusst sein, dass der Volontär kein Praktikant ist, sondern eher mit einer „Ausbildung in Vollzeit“ gleichzusetzen ist. Außerdem sollte auf ein angemessenes Verhältnis von Vergütung und Arbeitspensum geachtet werden und darauf, dass eine Übernahme nach dem Volontariat nicht von Anfang an kategorisch ausgeschlossen wird.
Zum zweiten Mal vergaben die Jungen Verlagsmenschen auf der Leipziger Buchmesse das Gütesiegel für Volontariate. „Ausgezeichnet! Gütesiegelträger im Gespräch“ mit dem dritten Preisträger Eugen Ulmer. Was Eugen Ulmer als guten Arbeitgeber ausmacht und worauf das Unternehmen besonders Wert legt, lest ihr in diesem Interview.
Fragen an die Personalabteilung:
Was ist Ihnen in Bezug auf die Ausbildung Ihrer Volontäre besonders wichtig?
Auf jeden Fall eine gute und fundierte Ausbildung, so dass die Volontäre hoffentlich danach bei uns eine Anstellung bekommen oder auf dem freien Markt gute Möglichkeiten haben.
Bei Ulmer werden Volontariate sowohl in den Buchlektoraten als auch in den Zeitschriftenredaktionen angeboten. Welche Herausforderungen bringt es mit sich, Volontären aus beiden Bereichen dieselben Rahmenbedingungen und Möglichkeiten zu bieten?
Die Rahmenbedingungen im Haus sind für beide Bereiche gleich. Die Bedingungen der Weiterbildung sind leider unterschiedlich, da müssen wir prüfen, was wir den Volontären bieten können. Was würden Sie anderen Unternehmen raten, die sich für das Gütesiegel interessieren?
Was würden Sie anderen Unternehmen raten, die sich für das Gütesiegel interessieren?
Eine gute Ausbildung anbieten, um dann offen und ehrlich die Fragen beantworten zu können. Dann hängt es doch von den Volontären ab, ob sie das Unternehmen gut bewerten. Wie werden Sie das Gütesiegel in Zukunft einsetzen? Was erhoffen Sie sich davon für Eugen Ulmer im Speziellen und für die Branche im Allgemeinen?
Wie werden Sie das Gütesiegel in Zukunft einsetzen? Was erhoffen Sie sich davon für Eugen Ulmer im Speziellen und für die Branche im Allgemeinen?
Das Gütesiegel werden wir für den Bereich Akquise nutzen und es bei Anzeigen für neue Mitarbeiter*innen im Bereich Volontariat einsetzen. Wir hoffen dadurch mehr und gute Bewerbungen zu bekommen. Für die Branche ist es auf jeden Fall ein Signal, dass Ausbildung mehr als nur Wissensvermittlung ist und als gesamtheitliche Aufgabe gesehen werden muss, der Beruf eine Zukunft hat und auf Qualität wert gelegt wird.
Beantwortet von Sabine Gutekunst, Personalleitung.
Fragen an den/die Volontär/in:
Was zeichnet aus Ihrer Sicht als Branchennachwuchs einen attraktiven Arbeitgeber aus?
Ein attraktiver Arbeitgeber zeichnet sich dadurch aus, dass er die Möglichkeit bietet, sich im Rahmen seines Arbeitsfeldes frei zu entwickeln und auch selbst schnell eigene Verantwortung zu übernehmen. Es sollte möglich sein, trotz der alltäglichen Aufgaben auch noch „nach rechts und links“ blicken zu können und trotz des Fokus auf bestimmte Themen nicht das Gesamtbild oder die Branchenentwicklungen aus den Augen zu verlieren.
Was ist Ihnen persönlich für Ihr Volontariat am wichtigsten und inwiefern finden Sie das in den Kriterien des Gütesiegels widergespiegelt?
Mir
ist es sehr wichtig, dass mir die Freiheit gegeben wird, selbst Verantwortung
zu übernehmen und eigene Themen in den Arbeitsalltag einzubringen, aber
zugleich auch die Sicherheit, dass ich mich bei Fragen oder Problemen jederzeit
an jemanden wenden kann.
Gerade den letzten Punkt sehe ich in den Kriterien des Gütesiegels sehr gut widergespiegelt: Hier wird Wert gelegt auf eine feste Betreuung und regelmäßige Feedbackgespräche.
Was würden Sie zukünftigen Volontären für ihr Volontariat und die Wahl ihres Arbeitgebers mit auf den Weg geben?
Junge
Menschen, die sich für ein Volontariat entscheiden, sollten sich auf jeden Fall
bewusst sein, dass sie einen Ausbildungsweg wählen, bei dem die eigentliche
Ausbildung im stressigen Arbeitsalltag oft untergeht. Zudem ist es wichtig,
dass die Themenfelder, in denen man sich später bewegt, der jeweiligen Person
nicht völlig fremd sind.
Bei der Wahl des Arbeitsgebers sollte man auf jeden Fall nachhaken, ob ein Ausbildungsplan existiert. Sollte es nicht vorab bekannt sein, würde ich spätestens im Bewerbungsgespräch auch nachfragen, ob es einen Ausbildungsbetreuer (m/w/d) und feste Ansprechpartner gibt. Hier wäre auch abzuklären, ob es eine Überstundenregelung gibt.
Beantwortet von Julia Schenkenberger, eine der Redaktionsvolontärinnen.
https://jungeverlagsmenschen.de/wp-content/uploads/2019/06/gts_ausgezeichnet_ulmer_wordpress_190505a.jpg3851000Axel Kahlhttps://jungeverlagsmenschen.de/wp-content/uploads/2018/12/jvm_logo_wordpress_header_300.pngAxel Kahl2019-06-25 18:47:062019-07-09 07:01:39AUSGEZEICHNET! GÜTESIEGELTRÄGER IM GESPRÄCH: FRAGEN AN EUGEN ULMER
Beim diesjährigen Jahrestreffen im Juli wird ein neuer Vereinsvorstand gewählt. Zur Wahl stehen alle fünf Ämter sowie die zwei Revisoren, die für die Kassenprüfung zuständig sind.
Welche Aufgaben sich hinter welchem Amt verbergen, wie viel Zeit du etwa einplanen solltest und warum die Vorstandsarbeit meist jede Menge Spaß macht, erfährst du in diesem Beitrag.
Cigdem Aker, 1. Vorsitzende
Was genau machst du?
Als 1. Vorsitzende vertrete ich den Verein nach außen und
stelle unsere Arbeit regelmäßig bei Vorträgen und Veranstaltungen in der
Branche vor. Außerdem kümmere ich mich um unsere Kooperationen, zum Beispiel
die kürzlich geschlossene Partnerschaft mit dem digital publishing report. In
der internen Vorstandsarbeit halte ich die Fäden zusammen und moderiere
beispielsweise unsere monatlichen Vorstandscalls. Als großes Projekt der
vergangenen zwei Jahre habe ich die Organisation des 10-jährigen Jubiläums in die
Hand genommen – auf dessen Höhepunkt ich mich beim diesjährigen Jahrestreffen
ganz besonders freue.
Wie viel Aufwand ist
das?
Eine Stundenschätzung abzugeben, finde ich sehr schwierig,
weil es im Jahresverlauf sehr variiert – gerade vorm Jahrestreffen oder den
halbjährlichen Vorstandstreffen ist der Workload höher. Durchschnittlich habe
ich alle zwei Wochen einen abendlichen Call, hinzu kommen einige E-Mails sowie
immer mal die Präsentation des Vereins bei Veranstaltungen. Bei einer groben
Schätzung würde ich von fünf bis zehn Stunden pro Woche ausgehen. Wichtiger ist
tatsächlich, dass man auch mal kurzfristig erreichbar ist und regelmäßig seine
E-Mails checkt, um auch auf eilige Anfragen oder Themen reagieren zu können.
Was macht dir daran so viel Spaß?
Gemeinsam mit einem großartigen Team aus motivierten und
engagierten JVMlern etwas für den Branchennachwuchs zu tun und damit dazu
beitragen, dass sich in der Branche etwas tut.
Ich bin immer wieder überrascht, wie viel positive Energie
ich aus der ehrenamtlichen Arbeit ziehe – auch nach langen Tagen im Büro freue
ich mich auf die Calls am Abend.
Britta Fietzke, 2. Vorsitzende
Was genau machst du?
Als 2. Vorsitzende bin ich das Pendant zu Cigdem und
vertrete somit den Verein nach innen. Ich kümmere mich um die Städtegruppen,
also die interne Kommunikation, und um die Homepage. Zusätzlich bin ich
manchmal bei Vorträgen oder Veranstaltungen dabei und stelle den Verein vor.
Wir hatten uns für diese zwei Jahre jeder ein kleines übergreifendes Projekt
vorgenommen, das war bei das Mentoringprogramm, weshalb ich auch in der AG
Young Professionals aktiv bin und dort das Mentoring vorantreibe.
Wie viel Aufwand ist
das?
Das finde ich wahnsinnig schwierig einzuschätzen. Am meisten
Zeit kostet mich wohl die Homepage, aber das hat primär mit mir und meinem
Verhältnis zu WordPress zu tun – auch wenn ich in den letzten knapp zwei Jahren
wahnsinnig viel gelernt habe, so war es doch für mich auch immer wieder ein
Gesuche, um Funktionen ausfindig zu machen. Das wäre sicherlich schneller
gegangen, wenn ich etwas mehr Ahnung von der Materie hätte, aber da ich gerne
Wühlmaus spiele (um der nächsten Frage etwas vorwegzugreifen), hat das meistens
Spaß gemacht – weshalb ich das ja auch erst übernehmen wollte. Ansonsten sind
es einige E-Mails, die regelmäßig beantwortet werden wollen, vor allem, wenn es
um Städtegruppengründungen oder -auflösungen geht oder Wechsel unter den SGL,
da fällt dann stoßweise einiges an. Zusätzlich kamen bei mir die diversen Calls
(also Vorstand und AG) hinzu und ein paar kleinere Aufgaben (wie das Schreiben
der Dankeskarten an die ausgeschiedenen Ehrenamtlichen).
Was macht dir daran so
viel Spaß?
Ich mag vor allem die Abwechslung gerne. Nicht immer das Gleiche
machen, ist mir auch im Job sehr wichtig. (Was nun mal den Nachteil hat, dass
man vielleicht, aber wirklich nur vielleicht, auch mal den Überblick verliert.)
Ich mag die Arbeit mit den anderen Engagierten total, den Austausch innerhalb
und außerhalb des Vorstands, das Engagement in der AG – für den Nachwuchs mit
dem Nachwuchs sozusagen. Die Arbeit hier im Verein hat den großen Vorteil, dass
man so tolle Ergebnisse sieht wie das Mentoringprogramm, das jetzt läuft, wie
das Gütesiegel, das regelmäßig verliehen wird, wie die Vernetzung, die ich fast
täglich sehen und spüren kann. Großartige Menschen in einem großartigen Verein
zusammenzubringen, ist für mich schon der größte Spaß.
Selina Reimer, Schatzmeisterin
Was genau machst du?
Ich kümmere mich als Schatzmeisterin um alles, was im
Zusammenhang mit Finanzen steht. Ich plane unser Budget fürs gesamte Jahr für
den ganzen Verein, helfe den AGs, Städtegruppen und Teams bei Kalkulationen für
Veranstaltungen und überwache und verwalte alle Einnahmen und Ausgaben, Buchungen und
Belege des Vereins. Somit kümmere ich mich auch um den Einzug und die Mahnungen
der Mitgliedsbeiträge, um Rechnungen, Spendenbescheinigungen und vieles mehr.
Dieses Jahr stehen auch noch die Steuererklärungen an, auf die ich mich, wie
jeder Bürger dieses Landes natürlich besonders freue 😉 Außerdem betreue ich
das Team der Mitgliederverwaltung, da unsere Arbeit eng miteinander verknüpft
ist. Nicht zuletzt habe ich mich zusätzlich zum Schatzmeisteramt in den letzten
Jahren in der AG Nachwuchsrechte mit voller Kraft für das Gütesiegel für
Volontariate eingesetzt.
Habe ich etwas vergessen? Ganz bestimmt.
Wie viel Aufwand ist das?
Das kommt immer ein wenig auf die Jahreszeit an – zum
Jahreswechsel und im Frühjahr ist es recht viel Arbeit, wenn die
Mitgliedsbeiträge und der Jahresabschluss anstehen. Auch rund um größere
Veranstaltungen wie die Buchmessen oder vor allem das Jahrestreffen fällt viel
an, da Rechnungen, Sponsoring und viele Fragen rund um die Finanzen reinkommen.
Im Rest des Jahres muss man ehrlicherweise sagen, dass ich schon recht viele
E-Mails bekomme – wenn man sich aber regelmäßig kümmert, ist das schon machbar.
Ich habe das auch neben meinem Vollzeitjob geschafft.
Was macht dir daran so viel Spaß?
Wie man schon aus der Stellenbeschreibung herauslesen kann –
das Schatzmeisteramt ist an viel Verantwortung geknüpft und man hat extrem viel
Gestaltungsspielraum. Man kann sich die Arbeit so organisieren, wie es zu einem
passt und da alles im Fluss ist, kann man ständig Abläufe anpassen, Dinge
verbessern und Prozesse neu aufsetzen. Man kann sehr frei und kreativ mit der
Aufgabe umgehen und richtig etwas bewegen und verändern, das finde ich klasse –
im Job ist das ja nicht immer so frei möglich. Als SchatzmeisterIn ist man eine
der zentralen Schaltstellen des Vereins, bekommt Post und Mails aus allen Ecken
der JVM-Welt und lernt damit den gesamten Verein und sehr viele Mitglieder
persönlich kennen. Auch die alljährliche Kassenprüfung ist häufig sehr nett und
gar nicht so schlimm, wie es sich anhört … Mit so vielen engagierten,
motivierten und interessanten Menschen von überall her zusammenzuarbeiten, hat
mein Leben in den letzten Jahren immer enorm bereichert!
Kathy Herzberger, Schriftführerin
Was genau machst du?
Die klassische Aufgabe der Schriftführerin ist genau das:
Protokolle schreiben. Dazu kommen aber noch viele andere Aufgaben, die wir uns
im Vorstand aufgeteilt haben. Zusätzlich bin ich also z.B. noch für unseren
überregionalen Newsletter zuständig, der einmal pro Monat rausgehe, und betreue
unser Presseteam und die AG Young Professionals. Auch die Betreuung der
Städtegruppen haben wir uns im Vorstand aufgeteilt, sodass ich gerade erst
einen spannenden Städtegruppenleiter-Call mit Wien, München und Zürich hatte
und, neben der Organisation und Moderation, – you guessed it – das Protokoll
geschrieben habe.
Wie viel Aufwand ist
das?
Protokolle und Newsletter schreiben ist glücklicherweise
immer recht schnell gemacht. Dazu kommen bei mir meist drei Calls im Monat
(Vorstand, AG Young Professionals und Presse), der oder andere unregelmäßige
Call, wie z.B. mit den Städteleitern oder zu einem wichtigen Projekt, das
ansteht. Außerdem gibt es natürlich immer viele Mails zu beantworten und
kleinere Dinge zu erledigen, sodass ich meinen Workload auf ca. 15h pro Monat
schätze.
Was macht dir daran so
viel Spaß?
Die Jungen Verlagsmenschen sind einfach der beste Verein,
den ich kenne. Es macht unheimlich Spaß, mit so engagierten und motivierten
Menschen zusammenzuarbeiten, wie wir sie in unseren Teams haben. Dass wir als
rein ehrenamtlicher Verein so große, aufwändige Projekte umsetzen wie das
Gütesiegel oder das Mentoringprogramm, ist wirklich eine Leistung. Es ist
einfach eine Freude, daran mitwirken zu dürfen.
Kim-Marie Philipp, 5. Vorstandsmitglied
Was genau machst du?
Als 5.
Vorstandsmitglied kümmere ich mich vor allem um die Veranstaltungsorganisation
des Vereins. Ich bin also für unsere Auftritte auf den Buchmessen zuständig und
sorge dafür, dass wir auf dem Karrieretag in Leipzig und dem Young
Professionals‘ Day in Frankfurt mit einem Stand und/ oder weiteren Angeboten
vertreten sind. Hierbei habe ich das Glück, sehr eng mit den Kolleginnen vom Berufsbildungsausschuss
des Börsenvereins und dem Mediacampus zusammenarbeiten zu können. Als JVM sind
wir mittlerweile ein fester Kooperationspartner und werden aktiv in die Planung
dieser Nachwuchsformate einbezogen. Meine Arbeit besteht hauptsächlich darin,
E-Mails zu schreiben und Telefonate zu führen, um mich mit
Kooperationspartnern, dem Orga-Team, Helfern, Veranstaltungsteilnehmern und
Referenten zu Ideen, Abläufen und Kommunikationsmaßnahmen abzustimmen. Als
strategisches Projekt organisiere ich zudem gemeinsam mit einem großartigen
Team den ersten JVM Work in Progress – Ein Tag zum Weiterbilden, Weiterdenken,
Weitergehen. Dieses neue
Weiterbildungsformat richtet sich explizit an Young Professionals und wird im
November 2019 das erste Mal stattfinden. Ihr dürft gespannt sein! Darüber
hinaus liegt die Zusammenarbeit mit den Universitäten in meinem
Verantwortungsbereich.
Wie viel Aufwand ist das?
Prinzipiell
habe ich durch die Messen zwei Phasen im Jahr, in denen ich etwas mehr zu tun
habe als sonst. Pro Monat führe ich einen Call mit dem Vorstand und einen mit dem
JVM Work in
Progress-Team. Derzeit
beschäftige ich mich an mindestens einem Abend in der Woche Woche mit meinen
Vorstandsaufgaben, was hauptsächlich der Organisation des JVM Work in
Progress geschuldet
ist. Wir kreieren ja ein ganz neues Angebot und dafür ein sinnvolles Konzept zu
erarbeiten, nimmt einfach ein bisschen Zeit in Anspruch. ? Grundsätzlich würde ich den Aufwand auf 12
h bis 16 h im Monat schätzen.
Was macht dir daran so viel Spaß?
Ich finde es
großartig, Menschen zusammenzubringen und ihnen ein Erlebnis zu bescheren, dass
sie im Leben idealerweise ein kleines Stück weiterbringt. Als
Veranstaltungsreferentin kann ich zum einen kreativ arbeiten, zum anderen neue
Leute kennenlernen und mithilfe unserer Events für die JVM begeistern. Das
alles macht mir sehr viel Spaß. Ich bin einfach ein großer Fan von unserem Verein
und immer wieder beeindruckt, wie viel wir gemeinsam und allein durch
ehrenamtliches Engagement auf die Beine stellen – sei es das Gütesiegel, das
Mentoringprogramm oder (wenn auch noch in Planung) der JVM Work in Progress. Wir
bewegen etwas! Und aktiv am Wandel teilzuhaben, fühlt sich spitze an.
Bei Interesse an einem der Ämter oder Fragen zur Vorstandswahl kannst du dich gerne an die 1. Vorsitzende Cigdem wenden.
Auf der Leipziger Buchmesse hat die AG Nachwuchsrechte zum zweiten Mal Gütesiegel für vorbildliche Volontariate vergeben. Doch wer sind die Preisträger und was machen sie richtig?
In der Interviewreihe Ausgezeichnet! Gütesiegelträger im Gespräch stellen wir nun die Verlage und ihre Volontäre vor.
Was gefällt Ihnen an
Ihrem Volontariat am Besten?
Volontärinnen: Die Vielfalt der Aufgaben, dass man so viel ausprobieren kann und dass jede*r immer für Fragen zur Verfügung steht. Außerdem habe ich bisher noch kein Team erlebt, das Neuzugänge mit solch einer Herzlichkeit aufnimmt, und so eine entspannte und kreative Dynamik hat wie das LovelyBooks-Team.
Welche Aspekte sind Ihnen an den Volontariaten besonders
wichtig?
LovelyBooks: Wir möchten bei unseren Volontariaten eine gute Balance zwischen Ausbildung und Selbstständigkeit bieten. Die Volontär*innen übernehmen nach einer intensiven Einarbeitungsphase selbständig Aufgaben aus den Bereichen Community-Management und Online-Marketing und bekommen die Möglichkeit, eigene Projekte durchzuführen und sich dabei weiterzuentwickeln. Das gesamte Team steht jederzeit für Fragen und Feedback zur Verfügung, was uns ein großes Anliegen ist.
Was zeichnet einen interessanten Arbeitgeber für den
Branchennachwuchs aus?
Volontärinnen: Das hat natürlich viele Facetten. Es ist großartig, wenn man auch als Nachwuchskraft gehört und sogar nach der eigenen Meinung gefragt wird. Das hat auch viel damit zu tun, wie schnell und gut man ins Team eingebunden wird. Dadurch hat man auch das Gefühl, dass neue Ideen erwünscht sind und man die Chance erhält, diese umzusetzen und das Unternehmen oder Produkt mitzugestalten.
Ideal wäre es für Nachwuchskräfte
auch, wenn Volontariate in der Branche wieder mehr als tatsächliche
Einstiegsstellen, bei denen eine Übernahme in Festanstellung wahrscheinlich
ist, wahrgenommen würden.
Die Volontäre bei LovelyBooks führen eigenständig ein
größeres Projekt durch. Was hat Ihnen hierbei am besten gefallen?
Larissa Güth (Volontärin): LovelyBooks gibt den Volontär*innen die Möglichkeit eigene Projekte vorzuschlagen und die Umsetzung selbst zu gestalten. Man kann selbst entscheiden, was man machen will und, je nach Projekt, die Durchführung selbst gestalten. Für mich persönlich war besonders toll, dass man auch ein Projekt in einem anderen Bereich als Community Management und Online Marketing wählen kann. Dadurch habe ich ein Tätigkeitsfeld entdeckt, das ich sonst nie für mich vor Augen gehabt hätte.
Johanna Rolf (Volontärin): Das selbstständige und eigenverantwortliche Arbeiten ist ohnehin täglich gegeben, was ich besonders super finde. Durch das Projekt bekommt man die Möglichkeit, eigenständig ein Projekt zu planen, zu entwickeln und durchzuführen. Dabei steht das Team unterstützend und beratend zur Seite, lässt einem aber auch den Freiraum, in dem man sich selbst weiterentwickeln und selbstständig Problemlösungen finden kann.
Haben die Bedingungen des Gütesiegels Veränderungen an den
Volontariaten angestoßen?
LovelyBooks: Wir haben uns sehr gefreut, bereits in der Vergangenheit die Bedingungen des Gütesiegels erfüllt zu haben. Natürlich legen wir auch weiterhin sehr viel Wert auf die Ausbildung unserer Volontär*innen. Durch die Verleihung des Gütesiegels konnten wir bei unserer Suche nach neuen Volontär*innen mehr Bewerbungen verzeichnen.
Was würden Sie anderen Unternehmen raten, die sich für das
Gütesiegel interessieren, aber ebenfalls keine Verlage darstellen?
LovelyBooks: Einfach ausprobieren! Wir bei LovelyBooks sehen uns als elementaren Bestandteil der Buchbranche und können unseren Volontär*innen einen spannenden Einblick in dieses Arbeitsumfeld bieten. Die Leserschaft findet online neue Inspiration für die nächste Lektüre und genau hier setzen wir an und unterstützen Verlage dabei, das richtige Buch zum richtigen Leser/zur richtigen Leserin zu bringen. Und wir freuen uns sehr, dass die Jungen Verlagsmenschen das auch so sehen und unsere Bewerbung für das Gütesiegel angenommen haben.
Die Fragen für die Volontärinnen beantworteten, wenn nicht anders angegeben, Larissa Güth und Johanna Rolf gemeinschaftlich. Die Fragen an LovelyBooks beantwortete Marina Müller aus dem Community Management
Wieder haben drei Unternehmen der Buchbranche es geschafft, den Qualitätskriterien des Junge Verlagsmenschen e.V. zu entsprechen: Sie wurden auf der Leipziger Buchmesse mit dem Gütesiegel für Volontariate ausgezeichnet. Die zweite Runde Gütesiegel vergab der Nachwuchsverein im Rahmen des Karrieretags an das Holtzbrinck-Literaturportal LovelyBooks, den Wissenschaftsverlag Hogrefe und den Fachverlag Eugen Ulmer. Die Unternehmen erfüllten alle Kriterien für ein gutes Volontariat und setzen sich darüber hinaus nachhaltig für die Ausbildung des Branchennachwuchses in ihren Unternehmen ein. Im Anschluss an die Verleihung gab es bei einem Meet&Greet die Möglichkeit, Vertreter der ausgezeichneten Unternehmen und deren VolontärInnen persönlich zu treffen und mit ihnen über Berufseinstiegsmöglichkeiten zu sprechen.
Selina Reimer, Vorstandsmitglied und Sprecherin der AG Nachwuchsrechte:
„Wir sind sehr glücklich darüber, dass sich das Gütesiegel nun etabliert hat, seit wir es auf der Frankfurter Buchmesse zum ersten Mal an den Ernst Klett Verlag, Open Publishing und Kiepenheuer & Witsch vergeben haben. Aus zahlreichen Bewerbungen, die seitdem über unsere AG Nachwuchsrechte eingegangen sind, konnten wir aus der Branche wieder drei Unternehmen hervorheben, die sich besonders um eine gute Ausbildung für ihre VolontärInnen bemühen.“
Über das Gütesiegel:
Für das Gütesiegel können sich Unternehmen der Buchbranche im deutschsprachigen Raum sowie deren VolontärInnen mit der Einreichung eines Fragebogens bewerben. Voraussetzung für den Erhalt des Gütesiegels ist die Erfüllung verbindlicher Ausbildungsstandards, zu denen beispielsweise ein Ausbildungsplan, Fortbildungen, eine feste Betreuung, Feedbackgespräche und eine Überstundenregelung gehören. Die Kriterien für die Vergabe orientieren sich u. a. an den Volontariaten in Presse- und Zeitschriftenverlagen, die größtenteils mithilfe von Tarifverträgen geregelt sind. Um ein objektives Bild zu erhalten, wird der Fragebogen von der Personalabteilung sowie von mindestens drei Volontären unabhängig voneinander ausgefüllt. Die Gütesiegel werden nach positiver Prüfung für zwei Jahre in regelmäßigen Abständen durch die AG Nachwuchsrechte des Junge Verlagsmenschen e.V. vergeben. Die Ergebnisse der Prüfung werden für jeden Verlag in einem Gütesiegelbericht dokumentiert und können auf der Webseite des Vereins öffentlich eingesehen werden.
Cigdem Aker, 1. Vorsitzende der Jungen Verlagsmenschen, zu den Zielen des Gütesiegels: „Das Volontariat ist in den meisten Verlagen immer noch der klassische Berufseinstieg für Hochschulabsolventen und -absolventinnen. Mit dem Gütesiegel und seinen transparenten Qualitätskriterien wollen wir dazu beitragen, dass auch in Zukunft die besten Nachwuchskräfte ihren Weg in die Branche finden.“
Und das sagen die ausgezeichneten Unternehmen:
aboutbooks GmbH (LovelyBooks.de):
„Wir freuen uns sehr, das Gütesiegel der Jungen Verlagsmenschen für unsere Volontariate zu erhalten! Als ehemalige Volontärin weiß ich wie wichtig es unserem Unternehmen ist, das Volontariat spannend und lehrreich zu gestalten. Es ist mir ein ganz persönliches Anliegen meinen Teil dazu beizutragen: Mit unserem Volo-Projekt, welches die Volontäre selbstständig gestalten und bearbeiten, möchten wir die individuellen Stärken der Volontäre fördern und Ihnen die Chance der Weiterentwicklung geben. So haben wir schon zahlreiche spannende und erfolgreiche Projekte gemeinsam umsetzen können.“
Hogrefe GmbH & Co.KG:
„Wir sehen das Volontariat als Chance, um mit jungen Fachkräften in Kontakt zu kommen und sie nach der fundierten Ausbildung während des Volontariats als langjährige Mitarbeitende zu gewinnen. Unsere Volontäre profitieren während ihrer Ausbildung von dem motivierenden Arbeitsumfeld bei Hogrefe, vielen Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, fairer Vergütung und vielen weiteren Benefits.“
Verlag Eugen Ulmer:
„Wir freuen uns sehr und gratulieren den beiden Verlagen, die ebenfalls das Siegel erhalten! Für den Verlag Eugen Ulmer, der trotz der 160 Mitarbeiter familiär geprägt ist, ist dieses Gütesiegel eine große Auszeichnung. Erst im Zuge der Bewerbung wurde uns bewusst, dass das, was wir in der Ausbildung tun, offenbar nicht selbstverständlich ist. Dabei ist es für uns nicht nur ein Herzensanliegen, wir sehen auch die Verantwortung gegenüber den jungen Menschen und den Branchen, in denen wir tätig sind. Nicht zuletzt signalisiert das Siegel unseren Zielgruppen, dass ein Volontariat in einer crossmedial und eigenverantwortlich arbeitenden Fachredaktion bei Ulmer attraktiv ist und eine Basis für ein erfolgreiches Berufsleben bietet. Wir bedanken uns bei den Jungen Verlagsmenschen für die Entscheidung, aber auch bei unseren Volontär*Innen, die sich – unabhängig – so positiv geäußert haben. Das Siegel ist Ansporn für uns, Auszubildende und Volontäre weiterhin gut auszubilden und zu betreuen und diese Aufgabe weiterzuentwickeln.“
Der Junge Verlagsmenschen e. V. ist mit über 800 Mitgliedern in 13 Städtegruppen das größte Nachwuchsnetzwerk der Buch- und Medienbranche. Er bietet Young Professionals, Berufsanfänger*innen und Studierenden eine unabhängige Plattform, um sich auszutauschen, weiterzubilden und zu organisieren. Seit Mitte 2014 gibt es innerhalb des Vereins die AG Nachwuchsrechte, die sich gezielt den Interessen des Nachwuchses widmet und in den Jahren 2015 und 2017 eine Umfrage zu den Arbeitsbedingungen des Branchen-nachwuchses durchgeführt hat. Diese Umfrage diente als Basis für die spätere Ausarbeitung des Gütesiegels für Volontariate.
https://jungeverlagsmenschen.de/wp-content/uploads/2019/03/guetesiegel-logo_19-21_format_500.jpg274500Axel Kahlhttps://jungeverlagsmenschen.de/wp-content/uploads/2018/12/jvm_logo_wordpress_header_300.pngAxel Kahl2019-03-22 16:45:312020-08-30 10:43:10QUALITÄT ZAHLT SICH AUS: ZUM ZWEITEN MAL VERGEBEN DIE JUNGEN VERLAGSMENSCHEN DAS GÜTESIEGEL FÜR VOLONTARIATE
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